Strausberger Porträts von A - Z 


B


Dr. Rolf Barthel

( Historiker und Gründungsmitglied des Vereins Akanthus)

 

geboren 29.10.1932 in Frankenberg/Sachsen

gestorben: 9. Janaur 2023 in Strausberg

 

 

 

Rolf Barthel veröffentlichte mehrere grundlegende Darstellungen der Strausberger Stadtgeschichte sowie weitere historische Schriften.

  •  Strausberg. Ein stadtgeschichtlicher Überblick. ( Band 1 Von den Anfängen bis 1871, 1985, Band 2 Von 1871 bis 1945, 1987)
  • Geschichte der Stadt Strausberg. Monographische Gesamtdarstellung, 1987
  • Strausberg. Städte in Deutschland, Nicolai Berlin, 1993, mit Michael Haddenhorst
  • Klosterdorf. 750 Jahre Dorfgeschichte, 1997
  • Strausberger Markt- und Rathausgeschichte, 2011
  • Struzeberg – Strausberg. Von der Markgrafenburg zum Generalstabsquartier, 2. Auflage, 2015
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Nachruf von Dr. Reinhard Schmook (Märkisch-Oderland, Jahrbuch 2024)
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E


Engel, Andreas

 

(ein märkischer Chronist)

 

geboren: 16. November 1561 in Strausberg

gestorben: 9. August 1598 in Strausberg

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Märkisch-Oderland, Jahrbuch 2024
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F


 

Alfred Friedrich

Flugpionier, Bertriebsinhaber

 

 

geboren 18.3.1891 in Berlin

 

gestorben13.10.1965 in Bad Kissingen

 

 

 

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Carl Daniel Freydanck

 

 

(Vedutenmaler der KPM)

 

geboren 17.6.1811 in Berlin

 

 

gestorben 26.11.1887 in Strausberg

 

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G


 Grubel, August Ernst

 

                                                     

 

August Ernst Grubel war Kontrolleur des Brandenburger Landarmenhauses in Strausberg und ab 1839 Comissarius (Oberinspektor).

Das Porträt ist ein Gemälde des Landschaftsmalers Carl Daniel Freydanck (1811-1887), der ab 1848 in Strausberg lebte. Im Jahr 2010 wurde das Bild mit zwei weiteren Porträts von der Stadt Strausberg für das Stadtmuseum erworben. Alle drei Gemälde sind im Biedermeierzimmer des Stadtmuseums zu besichtigen.

 

 


H


 

                         

                Hardel, Lilo

 

                            Schriftstellerin

 

                            geb.    am 22.06.1914 in Berlin

                            verst. am 26.08.1999 in Nonnevitz/Rügen

 

 

Frau Lilo Hardel lebte und arbeitete als freie Schriftstellerin mit ihrem Ehemann, dem Schriftsteller Gerhard Hardel (1912-1984), in den Jahren 1951 bis 1969 in Strausberg. Die Familie bewohnte das Holzhaus in der Thälmannstraße 111 in der Vorstadt, was Gerhard Hardel als die kleine Romanfabrik des Schriftstellerehepaares bezeichnete.

Frau Lilo Hardel schrieb in ihren Strausberger Jahren zahlreiche Kinder- und Jugendbücher, z.B. „Pieps und Hanna“, „Mariechens Apfelbaum“, „Die lustige Susanne“. Sie schrieb für ihre Töchter Claudia und Rose und für alle Kinder in der DDR. Als Autorin war sie Mitglied des Schriftstellerverbandes der DDR und wurde mit dem Nationalpreis, dem Vaterländischen Verdienstorden, dem Alex-Wedding-Preis sowie weiteren Würdigungen ausgezeichnet. Die Verbundenheit der Schriftstellerin mit Strausberg findet sich vor allem in dem im Jahr 1959 veröffentlichten Jugendbuch „Theater in der kleinen Stadt“ wieder, dessen Geschichte über eine junge Liebe in einer beschriebenen „Romanstadt“ viele Bezüge zu Strausberg aufweist. Von Strausberg zog das Schriftstellerehepaar nach Berlin. Später erwarb die Familie ein Haus auf Rügen, welches Frau Lilo Hardel in ihren letzten Lebensjahren bewohnte. Der Kinderbuchverlag gratulierte der Schriftstellerin zum 70. Geburtstag mit der Herausgabe eines ihr gewidmeten Buches mit dem Titel „Das Mädchen aus Berlin“. 

Foto:          privat

Literatur: Schornsheim, Kurt: Prominente in ihren Beziehungen zu Strausberg, Akanthus-Mitteilungen 19/2007

                   Schwarze, Dr. Reiner:  Abhandlung „Das Mädchen aus Berlin“ in ihren Strausberger Jahren, 2000, Stadtmuseum Strausberg


                       Barbara Henniger

                              Karikaturistin

 

               

               geboren 9. 11. 1938 in Dresden

 

Die bekannte Karikaturistin lebt und wirkt seit mehr als 40 Jahren am Strausberger Annafließ. Der Blick auf die herrliche Aue gab damals den Ausschlag für den Kauf ihres „Hexenhäuschen".

 

 

 

 

 

 

 

 

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J


 

 

             Jahnke, Ingeborg

 

                    Verwaltungsangestellte

 

                                    1921 - 1987

 

 

 

Frau Ingeborg Jahnke war in der Zeit von Juli bis September 1959 kommissarische Bürgermeisterin der Stadt Strausberg während der Beurlaubung des amtierenden Bürgermeisters Franz Hübner. Sie übernahm das Amt der kommissarischen Bürgermeisterin für die Stadt Strausberg nochmals in der Zeit von August 1964 bis Oktober 1965. Später war Frau Ingeborg Jahnke Bürgermeisterin in Herzfelde. 

Foto:          privat

Literatur: Chr. Matthes/R.Barthel: Strausberger Markt- und Rathausgeschichte, Akanthus-Mitteilungen 24/2011


 

       Sigmund Jähn

 

Kosmonaut und Generalmajor der NVA

Ehrenbürger von  Strausberg

 

* 13. Februar 1937 in Morgenröthe-Rautenkranz

 † 21. September 2019 in Strausberg

 

Dieser Prominente – „Der fliegende Vogtländer“ - ist seit 1979 Bürger unserer Stadt, die ihn 1982 zu ihrem Ehrenbürger ernannte.

Am erhielt er am 3. Mai 2012 zum zweiten Mal die Ehrenbürgerschaft von Strausberg.

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K


Kurfürst Georg Wilhelm. Kupferstich Albrecht Christian Kalle zugeschrieben.
Kurfürst Georg Wilhelm. Kupferstich Albrecht Christian Kalle zugeschrieben.

Albrecht Christian Kalle

 

Zeichner und Kupferstecher

 

18. Februar 1611 in Berlin; † 1679 in Strausberg

 

Er war ein Sohn des Buchbinders und späteren Buchhändlers und Verlegers Hans Kalle. Er lernte in Strausberg und war dann in der Zeit von 1630 bis 1670 als Zeichner und Kupferstecher tätig. 1636 wurde er Mitglied der Buchbinderinnung in Berlin. Nach dem Tod seiner ersten Frau, der Witwe des Berliner Advokaten Adam Pfuel, heiratete er die Strausberger Ratsherrenwitwe Diewitz geb. Blesendorf und erhielt 1647 in Strausberg die Stelle eines Stadtschreibers. Das Ehepaar wohnte im ehemaligen Mengersche Haus in der Müncheberger Straße (1945 zerstört). In Strausberg war er als Advokat, Richter und Ratsherr tätig.

 

Nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieges belebte sich das Verlagsgeschäft wieder und Albrecht Christian Kalle konnte wieder als Kupferstecher für den Verlag seines Vaters tätig werden. Er schuf zahlreiche Porträts brandenburgischer und anderer Fürsten, bekannter Persönlichkeiten und anderen Peresonen, teils nach eigenen Entwürfen, teils nach Vorlagen anderer Künstler.


 

                   Klar, Herma

 

                             Museologin / Diplom-Ethnographin 

 

                             1943  - 2020 

 

Frau Herma Klar studierte Museologie. Nach erfolgreichem Abschluss übernahm sie die Leitung des Heimatmuseums in Templin. Später erwarb sie im Hochschulfernstudium an der Humboldt-Universität Berlin den Abschluss als Diplom-Ethnographin. Im Jahr 1980 wurde Frau Herma Klar die Leiterin des Strausberger Heimatmuseums (heute Stadtmuseum). Ein Vierteljahrhundert lang widmete sie sich mit Leidenschaft der Forschung, Sammlung und Präsentation von Heimatgeschichte. Bei der Ausgestaltung des Museums war es ihr wichtig, dem Besucher neben der Wissensvermittlung auch den ästhetischen Genuss in einer stimmungsvollen Atmosphäre zu verschaffen. Sie war Mitglied des Museumsverbandes des Landes Brandenburg. Auf Initiative von Frau Herma Klar gründete sich 1993 in Strausberg der Verein „Akanthus“, dessen langjährige Vorsitzende sie war. Sie publizierte vor allem Aufsätze zur Strausberger Stadtgeschichte und bedeutenden Persönlichkeiten, z.B. dem Landschaftsmaler Carl Daniel Freydanck (1811-1887) oder dem Architekten und Bauunternehmer Otto Bertschy (1837-1903). Unvergesslich für alle die teilnehmen konnten, waren ihre Stadtrundgänge und zuletzt eine Führung über den St. Marien-Friedhof in der Berliner Straße. 

Foto:          Archiv Verein Akanthus Strausberg

Literatur: Brandenburger Museumsblätter Nr. 37, 01/2021


Studentin Inge Wetzel nach dem Überlandflug für das Leistungsabzeichen (1937, Foto: Helmut Bukowski)
Studentin Inge Wetzel nach dem Überlandflug für das Leistungsabzeichen (1937, Foto: Helmut Bukowski)
König, Ingeborg
Flugpionier
27.Februar 1914 in Altentreptow,  02.März 2007 in Landau

 

 

 

1933 Mitglied der Strausberger Frauensegelfluggruppe des Deutschen Luft-Verbandes.

 

Am 01.07.1937 vollbrachte Frau Ingeborg König unter ihrem Mädchennamen Wetzel in Palmnicken/Ostpreußen den Dauerweltrekord für Frauen von 18 ½ Stunden.

 

 

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Rolf Apel/Helmut Bukowski: Strausberger Flugpioniere. In Akanthus-Mitteilungen Heft 13/2003.
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Georg Kurtze

 

 

Stadtverordneter

 

geboren: 9. November 1872

 

ermordet 2. Mai 1945

 

 

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M


 

 

           Emilie Münch

                 

                   Knopffabrik Oswald Münch

 

 

                     geb.    am 08.10.1857                                                                                             verst. am 08.07.1935 in Strausberg

 

 

Frau Emilie Karall heiratete den Drechsler Oswald Münch (1858-1923). Ihr Ehemann gründete 1883 eine Knopffabrik in Berlin mit Spezialisierung für Perlmuttwaren. Bei einem Familienausflug nach Strausberg verliebte sich Oswald Münch in den Ort und die herrliche Natur, so dass er 1900 in Strausberg ein Grundstück auf dem Windmühlenberg kaufte. 1901 wurden der Wohnsitz der Familie und die Firma Münch nach Strausberg verlegt und die Produktion im neu erbauten Wohnhaus gestartet. „Seine Frau Emilie und er (Oswald Münch) arbeiten hart, um endlich 1912 in dem nun fertig gestellten Fabrikgebäude die Produktion beginnen zu können.“ 1918 übernahm der Sohn Arthur Münch (1881-1967) die Leitung der Firma. Das Unternehmen wird heute in 4. Generation in Strausberg geführt. Das Wohnhaus, in dem Emilie Münch lebte und arbeitete sowie ehemalige Fabrikgebäude der Knopffabrik sind bis heute in Strausberg erhalten. Das Stadtmuseum Strausberg präsentiert die Knopffabrik Münch in seiner Dauerausstellung. Die Grabstelle von Emilie Münch ist auf dem St. Marien Friedhof in Strausberg erhalten.

Foto:          Stadtmuseum Strausberg

Literatur: Dauerausstellung Stadtmuseum Strausberg 


N


 

              Marie Nitschke

         

             Krankenschwester / Fürsorgerin

 

                             geb.    1842

                  verst. 1925 in Strausberg

 

 

Frau Marie Nitschke arbeitete in Strausberg als Krankenschwester und Fürsorgerin und war auch in der Provinzialschulanstalt tätig. Außerdem engagierte sie sich im Vaterländischen Frauenverein.

Verheiratet war sie, eine geborene Schmarbeck, mit dem Böttgermeister Otto Nitschke. Die Familie lebte in der Grünstraße 8 in der Strausberger Altstadt und hatte mehrere gemeinsame Kinder.

Frau Marie Nitschke war sehr bescheiden und nahm kein Geld für ihre Hilfeleistungen. In Strausberg genoss sie große Anerkennung und Beliebtheit.

Foto:         Strausberger Zeitung, 1925

Literatur: Klar, Herma, Archivbilder, 2004


P


Alexander Perlitz

 

 

Justizbürgermeister

 

18. Dezember 1743 bis 12. Februar 1835

 

Alexander Perlitz absolvierte am 24. Oktober 1772 sein Examen als Referendar vor dem General-Direktorium. 1778 wurde er als „consul dirigens“ nach Strausberg versetzt. In seiner Funktion als „Justizbürgermeister“ bekleidete er nicht nur das höchste Amt der Stadtverwaltung, sondern war auch der oberste Stadtrichter. Bei seinem Amtsantritt stellte er fest, dass es „kaum ein städtisches Archiv oder eine Registratur gab; alte Dokumente waren ungeordnet in Tonnen und Kisten verstaut“. Durch seine Bemühungen, Ordnung zu schaffen, erwarb Perlitz nicht nur große Verdienste, sondern bewahrte auch wertvolle Informationen für die Nachwelt. Zwischen 1787 und 1825 verfasste er eine umfangreiche Chronik, die handschriftlich erhalten geblieben ist. Nachfolgende Historiker wie Seiffert, Sternbeck, Wels und Dr. Barthel nutzten diese Informationen in ihren Publikationen.

 

 

 

Durch die Städtereform, die vom leitenden Minister Karl vom und zum Stein erarbeitet wurde, erhielt Perlitz den Titel „Stadtgerichtsdirektor“. Auch Strausberg wurde durch die Reform ein weitreichendes Selbstverwaltungsrecht gewährt. Das Bürgerrecht war Voraussetzung für die Ausübung des aktiven und passiven Wahlrechts, das jedoch nur Männer mit einem bestimmten Mindesteinkommen (Zensus) in Anspruch nehmen konnten.


R


 

                   Dr. med. Gertrud Rossner

 

                                                                  Ärztin

 

                                                  geb.    am 03.08.1903

                                                  verst. am 18.03.1984

 

 

Frau Dr. med. Gertrud Rossner praktizierte als Kinderärztin fünfzig Jahre in Strausberg und Umgebung. Ihr Beruf war ihre Berufung. Sie half, wann immer sie gerufen wurde und genoss ein hohes Ansehen in der Bevölkerung. Sie wurde mit "Fräulein Doktor" angesprochen.

 

Ihr großes Engagement als Ärztin wurde im Jahr 1976 mit der Ernennung zur Ehrenbürgerin der Stadt Strausberg gewürdigt. Die Seniorenwohnanlage in der Schulstraße 1, inmitten der Strausberger Altstadt, erhielt am 14.09.2006 den Namen "Dr. Gertrud Rossner Haus". Frau Dr. med. Gertrud Rossner hat ein Ehrengrab der Stadt Strausberg auf dem Friedhof (St. Marien) in Strausberg.


S


Felix Schulz

Aviatiker/ Flugpionier  

1878 -1913

 

 

                            Strausbergs erster Motorflieger

 

 

Felix Schulz Sohn des Textilfärbereibesitzers Oswald Schulz verbrachte seine Jugend in Strausberg. Nach dem Abitur ging er zur Handelsmarine und war u.a. als Kapitän für eine englische Gesellschaft tätig. 1904 trat er als einjährig Freiwilliger in die kaiserliche Marine ein und brachte es dort bis zum Oberleutnant zur See der Reserve.

Ende 1908 wurde er Mitgesellschafter, neben seinem Bruder Alfred, im väterlichen Betrieb in Strausberg.

1912 widmete er sich der Fliegerei in Berlin -Johannisthal und wurde Flugschüler der Flugschule A.H.G. Fokker Aeroplanbau . Im März 1913 wurde ihm nach erfolgreicher Prüfung die Flugzeugführererlaubnis Nr. 367 des "Deutschen Luftfahrerverbandes" ausgehändigt.

Im Frühsommer 1913 fand er bei der Firma“ Max Court, Fabrik und Fliegerschule" eine Anstellung. Am 26. September 1913 sollte Felix Schulz, der inzwischen als kühner Pilot galt, den Erstflug auf einem "Kühlstein-Torpedo-Eindecker", unternehmen. Es wurde für ihn zum Schicksalsflug. Er verunglückte tödlich.

Unter großer Anteilname der Strausberger Bevölkerung wurde er auf dem St.Marien Friedhof in einem Familiengrab beigesetzt. Felix Schulz war der 80igste Flieger nach Otto Lilienthal , der durch ein Flugzeugabsturz zu Tode kam.

Familiengrab auf dem evangel. Friedhof
Familiengrab auf dem evangel. Friedhof
Straße am Flugplatz "Felix Schulz"
Straße am Flugplatz "Felix Schulz"
Ehrentafel am Flugplatzmuseum
Ehrentafel am Flugplatzmuseum


Ernst Friedrich Willibald Bernhard Seiffert

 

Oberlehrer, Historiker

 

geb.: 31.01.1852 in Beeskow

 

gest.: 31.12.1918 in Krotoschin

 

Er besuchte bis 1871 das Joachimsthalsche Gymnasium in Berlin. Nach erfolgreichem Abschluss der Berliner Universität war Seiffert ab Ostern 1875 Lehrer an der damaligen höheren Bürgerschule in Strausberg. Ab Mitte der 1880er Jahre beschäftigte er sich mit der Stadtgeschichte. Seine erste Schrift befasste sich mit der Entwicklung der Strausberger Schützengilde, deren Ehrenmitglied er wurde.

 

1888 erschien anlässlich des 300. Jahrestages der Schützengilde seine erste gedruckte Veröffentlichung. Ab 1889 durfte er mit Erlaubnis des Magistrats im Stadtarchiv arbeiten. Sein Ziel, die "eigentliche Geschichte Strausbergs abzufassen", konnte er nicht realisieren. Am 1. April 1893 schloss das Realprogymnasium und Seiffert war ohne Anstellung. Im gleichen Jahr wurde Seiffert Vorstandsmitglied der "Strausberger Eisenbahn" und führte als Verwaltungsvorstand die Geschäfte der "Strausberger Kleinbahn".

 

In diesem Jahr gab er im Auftrag des "Vorortvereins Strausberg" einen "Führer von Strausberg und Umgebung" heraus. Am 5. Oktober 1893 wählte die Stadtverordnetenversammlung Seiffart zum unbesoldeten Ratsherrn. Mehrere seiner Studien wurden auch außerhalb Strausbergs veröffentlicht.

 

Im April 1900 nahm er eine Oberlehrerstelle in Krotoschin (Kreisstadt im Regierungsbezirk Posen) an. Seiffart arbeitete dort weiterhin zu Themen der Stadtgeschichte. 1902 wurde er zum Professor ernannt und übernahm 1904 die Stelle als Stellvertreter des Direktors. Krankheitsbedingt wurde er Ostern 1918 pensioniert.


W


                                               Dr. Kurt Wels

  

      Lehrer und Museumsdirektor

  

geb.: 22. April 1890

  

gest.: 21. Februar 1974

 

Im Jahr 1919 kam Dr. phil. Kurt Heinrich Gustav Wels nach Strausberg. Als Lehrer für Geschichte und Deutsch unterrichtete er an der Oberrealschule. Er gründete das Heimatmuseum und leitete es bis 1945. Dr. Wels prägte die Sammlung und Ausstellung maßgeblich. Zudem verfasste er mehrere Publikationen zur Stadtgeschichte und gründete den „Verein für Heimatkunde Strausberg und Umgebung“. Nach dem Krieg setzte Dr. Wels seine Lehrtätigkeit in Berlin (West) fort.