Die Geschichte Strausbergs


Strausberg um 1550 dar, von Akanthus Mitglieder gefertigt
Das Modell stellt Strausberg um 1550 dar. Gefertigt 2004 von Mitgliedern des Vereins.

In der Chronik haben wir einige Personen, geografische Begriffe und historische Ereignisse mit einem Link versehen, um Ihnen weitere Informationen zur Verfügung zu stellen.

Das 13. Jahrhundert

um 1225: wird eine Burganlage auf der höchsten Erhebung am Ostufer des Straussees errichtet, unterhalb davon der Kietz als Dienstleutesiedlung, etwas abseits (am heutigen Lindenplatz) entsteht nur wenig später ein Marktort mit Nikolaikirche. (Ausgrabungen in der Nähe des Platzes brachten einen Baumstamm zutage, dessen Fäll-Datum mit 1225 ermittelt werden konnte.)

1239 - 1245: Krieg zwischen dem Markgrafen von Meißen und den Markgrafen von Brandenburg um die Burg Köpenick und die anschließenden Gebiete im östlichen Teltow und im südöstlichen Barnim. Die Brandenburger bleiben Sieger.

1240: unternimmt der Meißner Markgraf einen Kriegszug in den Barnim und verwüstet das Land bis nach "Struzbergh". So berichtet es eine nur wenige Jahrzehnte später niedergeschriebene Chronik. Es ist die älteste schriftliche Erwähnung des Ortes.

um 1240: oder nur wenig später erweitern die brandenburgischen Markgrafen Johann I. und Otto III. den Marktort Strausberg zur Stadt, verleihen ihr eine größere Feldmark und das Recht der Altstadt Brandenburg. Eine Urkunde ist darüber aber nicht erhalten.

1247: wird "Struceberch" in einer Urkunde genannt, mit der dem Kloster Zinna (bei Jüterbog) Besitzungen bestätigt werden, die es seit etwa 1230 am Südostrand des Barnim besaß.

um 1250: Bau der Marienkirche, einer frühgotischen Feldstein-Basilika mit sehr langgestrecktem Chor und einem im Westen breit vorgelagerten Querturm. Sie hat große Ähnlichkeit mit dem ersten Bau der Berliner Nikolaikirche.

1252/54: Die Dominikaner errichten an der Nordwestecke der Stadt ein Kloster, wozu ihnen Markgraf Otto III. einen Teil des Burggeländes überlassen hatte. Den Wirtschaftshof (curia) behielt er.

1254: beginnt der Bau der Stadtmauer, wobei der Buchhorst in die Stadt einbezogen wird. Die weniger gefährdeten Abschnitte entstehen wohl zunächst in Holzbauweise.

 

1259: wird die Klosterkirche geweiht, in der Markgraf Otto III. nach seinem Tode 1267 beigesetzt wird.

1268/73: werden der Stadt (civitas) und ihren Bürgern in 2 Urkunden die anliegenden Gewässer, namentlich der Straussee (Struz), mit den Fischereirechten übereignet.

1299: übergibt Markgraf Albrecht III. den Dominikanermönchen seine "curia", die südlich an das Kloster angrenzt.

 

Das 14. Jahrhundert

1309: ist die älteste erhaltene Urkunde des Rates datiert: 8 Ratmannen   und der Schultheiß erlassen Bestimmungen für die Fleischer. – Aus späteren Urkunden lässt sich erschließen, dass die Bürgerschaft aus Ackerbürgern, Kaufleuten und Handwerkern bestand. Unter letzteren scheinen die Tuchmacher schon früh recht zahlreich gewesen zu sein.

1321: vereinigt sich Strausberg mit 22 weiteren Städten zum märkischen Städtebund, der gegen die Willkür des höheren und niederen Adels gerichtet ist.

1339: Bau des Rathauses, das bis 1805 auf dem heute freien Teil des Marktes stand.

1348 - 1353: in den Machtkämpfen um die Mark Brandenburg wird die Stadt mehrfach belagert und eingenommen; zuletzt verliert sie sämtliche älteren Urkunden und ist damit faktisch rechtlos.

1354: stellt Markgraf Ludwig der Römer eine neue Stadtrechtsurkunde aus und bestätigt darin alle früheren Rechte.

1359: pfänden die Frankfurter wegen Zahlungsverzugs einen großen Teil des Strausberger Viehs und treiben es fort.

1367: kauft die Stadt den Bötz- und den Fängersee.  Im gleichen Jahr gewinnen die Zünfte (die Viergewerke) ein Mitspracherecht im Rat.

1393: schließt sich die Stadt dem Bund märkischer Städte ("Landwehr") an, der gegen Landfriedensbruch und Straßenräuberei vorgeht.

 

Das 15. Jahrhundert

1402: erobert Dietrich von Quitzow im Bündnis mit Pommern und Mecklenburgern die Stadt, die von den Truppen des Städtebundes zunächst nicht zurückgewonnen werden kann.

1404: lässt Dietrich von Quitzow die Stadt erneut stürmen, diesmal als Hauptmann des städtischen Aufgebots.

1408 - 1420: wird Strausberg viermal an Adlige verpfändet und droht zur adelsabhängigen Stadt zu werden.

1418: erwirbt die Stadt das Obergericht und hat von da an einen selbstgewählten Bürgermeister an der Spitze des Rates (anstelle des markgräflichen Schultheißen). Die Ratmannen amtieren auf Lebenszeit. Wenn einer stirbt, wählen die übrigen den Nachfolger aus der Bürgerschaft aus.

1432: kommen die Hussiten auf ihrem Vergeltungsfeldzug durch die Mark Brandenburg auch vor Strausberg, erobern die Stadt und richten beträchtlichen Schaden an.

um 1448: erhält die Marienkirche anstelle der hölzernen Flachdecke steinerne Wölbungen, die im Chor mit Malereien verziert werden; der Turm wird beträchtlich erhöht.

 

Das 16. Jahrhundert

1515: Aufruhr der Bürger, wofür 100 Taler Strafe an den Landesherrn zu zahlen sind.

1521: vernichtet der letzte größere Brand am Lindenplatz 29 Häuser.

1540: kommt als Folge der Reformation der erste lutherische Prediger in die Stadt. Das Kloster wird aufgehoben, seine Kostbarkeiten vermehren die Einnahmen des Landesherrn, der die Grundstücke und Gebäude einem kurfürstlichen Rat übereignet.

1566: rebellieren die Bürger gegen die immens gestiegenen Steuerforderungen des Landesherrn. Es nützt ihnen aber nichts, sie müssen trotzdem zahlen.

1588: wird die Schützengilde mit einem kurfürstlichen Privileg bedacht.

1598. wütet die Pest. Wie schon 1549, 1550 und 1575 sterben Hunderte Bürger der Stadt, darunter auch der Pfarrer und märkische Chronist Andreas Engel.

 

Das 17. Jahrhundert

1616: ist die Stadt hochverschuldet und muss einen Teil der Gemarkung verpfänden.

1626: erfassen die Auswirkungen des Dreißigjährigen Krieges (1618-48) auch Strausberg: Die Bürger müssen hohe Kontributionen an den "protestantischen" Söldnerführer Ernst von Mansfeld zahlen. Danach wechseln sich jahrelang Einquartierungen, Plünderungen und Kriegskontributionen ab. Auf die Dauer richten sie so viel Schaden an, dass am Ende des Krieges von den 218 Häusern der Stadt 188 unbewohnt und z.T. schon verfallen sind.

1626 und 1627: hält sich der kaiserliche Feldherr Wallenstein jeweils mit einem großen Gefolge kurzfristig in der Stadt auf.

1670: inspiziert der kurfürstliche Kammergerichtsadvokat Trüstedt die Stadt und findet 98 Häuser bewohnt, aber 68 davon baufällig, 138 Stellen sind leer. Handwerk, Ackerbau und Braugewerbe liegen darnieder, die Steuerlast ist unerträglich, der Ort droht gänzlich zu verfallen.

 

Das 18. Jahrhundert

1700: arbeiten 54 Tuchmachermeister und 16 Schuhmacher in der Stadt.

1709: wird eine Poststation mit einem königlichen Postmeister eingerichtet. Zweimal in der Woche fährt die Postkutsche von Berlin über Altlandsberg, Strausberg und Wriezen nach Freienwalde und zurück.

1714: zieht eine Kompanie des Infanterieregiments 23 als Garnison ein. Die Soldaten sind (oft mit Familie)   bei den Bürgern einquartiert.

1727: hat Strausberg 1173 Bewohner, davon 103 Tuchmachermeister.

1747: erhält der Kirchturm einen hölzernen Aufbau, der 1922 wegen Baufälligkeit wieder abgebaut werden muss.

1756 - 1763: im Siebenjährigen Krieg müssen die Bürger wieder Kontributionen an Franzosen und Russen zahlen, Leistungen für die eigene Armee erbringen und unter der Zerrüttung der Wirtschaft leiden.

1765: will König Friedrich II. in Strausberg übernachten, muss das Zimmer aber wegen eines arg qualmenden Herdfeuers wieder verlassen. Er soll es der Stadt nie vergessen haben, dass er "in dem verfluchten Loch ausgeschmaucht" wurde.

1772: werden die noch brauchbaren Gebäude des Klosters für die Stadtschule hergerichtet.

1787: wird das Kloster abgebrochen und –  z.T. auf alten Fundamenten – eine Landarmen- und Invalidenanstalt errichtet. Dort sind seit 1792 Alte, Kranke, Bettler und Landstreicher, aber auch Militärinvaliden untergebracht.

Gleichzeitig werden die Reste der Nikolaikirche am Lindenplatz abgebrochen und dort ein neues Knabenschulhaus gebaut.

 

Das 19. Jahrhundert

1805: wird das alte Rathaus (an der Südseite des Marktes) abgebrochen, nur die Fundamente und Keller bleiben im Boden. Ein Neubau verzögert sich wegen der Kriegsereignisse.

1809: wählen die Bürger erstmals Stadtverordnete, die ihrerseits den Bürgermeister und die übrigen Magistratsmitglieder wählen.

1812: stellt der Magistrat auf königlichen Befehl eine Bürgergarde mit zwei Abteilungen zu je 100 Mann auf. In den folgenden Jahren wird sie mehrfach umbenannt und umstrukturiert.

1813: wird am 18. Februar die erste Kosakenabteilung von den Strausbergern mit großem Jubel empfangen.

1820: wird das neue "Stadthaus" an der Westseite des Marktes fertiggestellt.

1848: rebellieren die Insassen des Landarmenhauses gegen Verzögerungen bei der Freilassung und gegen einen besonders verhassten Anstaltsbeamten. Mit Hilfe der Strausberger Schützengilde stellt der Landrat die Ruhe wieder her.

1854: wird die Chaussee Berlin - Altlandsberg - Strausberg - Prötzel fertiggestellt, an deren Finanzierung die Stadt sich beteiligt.

1861: erscheint zweimal wöchentlich die erste örtliche Zeitung, der "Märkische Bote" des Druckereibesitzers Wilhelm Sternbeck. Sie unterstützt meist die Liberalen, die im gleichen Jahr einen Handwerkerverein, einen Männerturnverein und eine "Liedertafel" gründen.

1863: wird auf Betreiben der liberalen Abgeordnetenmehrheit eine Höhere Bürgerschule für Knaben eröffnet, die sich zu einem Realprogymnasium weiterentwickelt, aber auf Druck der konservativen Fraktion nach 1887 schrittweise wieder aufgelöst wird.

1867: eröffnet die Königliche Ostbahn am 1. Oktober den Verkehr zwischen Berlin und Küstrin. Die Verbindung zwischen der Stadt und dem 6 km entfernten Bahnhof besorgen private Fuhrunternehmer und die Königliche Post.

1872: beginnt die Städtische Sparkasse ihre Tätigkeit.

1872/73: werden die ersten Gewerkschaftsorganisationen gegründet: ein Ortsverein der Fabrik- und Handarbeiter, ein Verein selbständiger Stuhlarbeiter und ein Ortsverein der Schuhmacher. Die Tuchmacher beteiligen sich im Sommer 1873 erstmals an einem großen Berliner Weberstreik.

1878: entsteht ein "Pfeifen-Club", der möglicherweise die erste getarnte Organisation der Sozialdemokraten ist.

1879/80: wird der Männerturnverein "Vorwärts" gegründet, dem zumeist Arbeiter angehören.

1883: bildet der MTV "Vorwärts" eine Freiwillige Feuerwehr mit 40 Mitgliedern. Die Stadt kauft eine neue fahrbare Handdruckspritze.

1884: wird der Neubau der Brandenburgischen Provinzial-Schul- und Erziehungsanstalt an der Wriezener Straße fertiggestellt.

1887: gründet Albert Pökelmann den "Freien Wahlverein" der Sozialdemokraten.

1893: am 17. August eröffnet die "Strausberger Eisenbahn-AG" den Verkehr zwischen der Altstadt und dem "Ostbahnhof" an der Küstriner Strecke. In den folgenden Jahren beschleunigt sich der Bau der Villen- und Landhaussiedlung "Vorstadt".

1894: beginnt der regelmäßige Fährbetrieb über den Straussee, seit 1915 elektrisch betrieben; dazu dient eine 360 m lange freihängende Oberleitung, die als einmalig in Europa gilt.

1896: liefert das neuerrichtete Elektrizitätswerk am Fischerkietz den ersten Strom.

1897: wird die Schuhfabrik Tack gegründet, die wenige Jahre später mit etwa 400 Arbeitskräften das größte Unternehmen am Ort ist. Im gleichen Jahr ist auch der Neubau des städtischen Krankenhauses an der Wriezener Straße fertiggestellt.

1898: spricht August Bebel in einer großen öffentlichen Volksversammlung für Männer und Frauen gegen die Rüstungslasten und für soziale Reformen. Bei der Reichstagswahl wenige Wochen später erringt der sozialdemokratische Kandidat in Strausberg fast 58 % der gültigen Stimmen.

1899: wird die Pferderennbahn an der Landhausstraße mit einem ersten Renntag eröffnet. Das letzte Rennen findet 1942 statt.

 

Das 20. Jahrhundert

1900: hat Strausberg 7725 Einwohner.

1901: eröffnet die Städtische Volksbibliothek den Leihverkehr.

1902: wird der Konsum-Verein für Strausberg und Umgebung gegründet.

1904: ist der große Schulneubau in der Hegermühlenstraße fertiggestellt und wird von der Volksschule, der Mittelschule und der Fortbildungsschule bezogen.

1908: wird das Strausberger Heimatmuseum gegründet.

1910: beginnt der Bau einer zentralen Wasserleitung mit dem Wasserwerk am Igelpfuhl und dem Wasserturm auf dem Marienberg.

1911/12: finden viele Wahlversammlungen statt, in denen die Sozialdemokraten gegen Rüstung und Kriegsgefahr protestieren, konservative und liberale Redner hingegen (wie schon in früheren Jahren) für Aufrüstung, für Weltmachtpolitik und für die Eroberung von Kolonien eintreten.

1914: wollen die Strausberger Arbeiter gegen den Kriegsausbruch protestieren, die Versammlung wird jedoch verboten.

1918: entsteht in der Stadt ein Arbeiter- und Soldatenrat, der für Ruhe und Ordnung und für den Schutz des Eigentums eintritt. Er entwickelt sich zu einem Hilfsorgan für die Stadtverwaltung.

1919: bei den Wahlen zur Nationalversammlung entfallen in Strausberg 52 % der gültigen Stimmen auf die Arbeiterparteien.

1920: schließen sich alle Strausberger Arbeiter dem landesweiten Generalstreik gegen den Putsch monarchistischer und militaristischer Kreise unter Kapp und Lüttwitz  an. In 20 Betrieben ruht die Arbeit.

1921: ist die Umstellung der "Strausberger Eisenbahn" auf elektrischen Straßenbahnbetrieb bis Lustgarten abgeschlossen (1926 bis zum "Landesjugendheim" in der Wriezener Straße verlängert).

1928 - 1931: Konkurs aller Strausberger Schuhfabriken.

1932: gehen in mehreren Wahlen die meisten Wähler der bürgerlichen Parteien zur NSDAP über; die Arbeiterparteien wahren ihr Stimmenübergewicht in der Stadt.

1933: am 4. Februar demonstrieren etwa 1000 Strausberger gegen die faschistische Regierung Hitler-Papen-Hugenberg. Seit dem 3. 2. gibt es wiederholt Hausdurchsuchungen bei Arbeiterfunktionären; wenig später folgen Verhaftungen.

1935: wird in der Hegermühlenstraße eine Munitionsfabrik unter der Tarnbezeichnung "Märkisches Walzwerk GmbH" errichtet.

1936: beginnt der Bau des Militärflugplatzes und der dazugehörigen Kaserne am Nordostrand der städtischen Gemarkung. Die Stadt muss das Gelände kostenlos bereitstellen; 1994 darf sie es vom Staat zurückkaufen.

1938: werden der jüdische Friedhof am Straussee und die kleine Synagoge in der Jungfernstraße verwüstet; jüdischen Geschäften werden die Schaufenster eingeschlagen.

1939: 14.11.1939, der Fliegerhorst ist einsatzbereit

1944: arbeiten in der Munitionsfabrik etwa 1500 ausländische Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene; ein Teilbereich ist Außenkommando des KZ Sachsenhausen, mit Frauen aus dem KZ Ravensbrück.

 

1945: am 19. und 20. April fliehen die meisten Bewohner aus der Stadt; Bombenangriffe und Artilleriebeschuss richten Zerstörungen an; um den Flugplatz wird am 20. 4. heftig gekämpft. Am Morgen des 21. 4. rückt die Rote Armee kampflos in die Stadt ein. Georg Kurtze hatte auf dem Rathaus eine weiße Fahne gehisst. Wenige Tage später bilden Antifaschisten einen neuen Magistrat, und der sowjetische Kommandant setzt den Kommunisten Otto Langenbach als Bürgermeister ein. Bis Juli kehren die meisten der geflohenen Bürger zurück.

1946: kann zu Ostern der durchgängige Straßenbahnverkehr vom Lustgarten nach Strausberg-Vorstadt wiederaufgenommen werden. Bei der Gemeindewahl im September entfallen 53 % der Stimmen auf die SED, 32 % auf die LDPD und 14 % auf die CDU.

1948: wird der Bahnhof Strausberg (Vorstadt) an den Berliner S-Bahn-Verkehr angeschlossen. Am 31. 10. fährt der erste Zug nach Potsdam.

1952: wird Strausberg Kreisstadt und damit zum politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Zentrum eines neu gebildeten Kreises.

1954: verlegt das Innenministerium den Hauptstab der Kasernierten Volkspolizei in die Gebäude am Flugplatz. Nordöstlich der Altstadt entstehen in den folgenden Jahren die ersten neuen Wohngebiete.

1955: wird der S-Bahn-Verkehr zwischen Strausberg (Vorstadt) und Strausberg-Nord eröffnet (seit 1956 elektrisch betrieben).

1956: geht aus dem Hauptstab der KVP das Ministerium für Nationale Verteidigung der DDR hervor.

1960: beginnt erneut ein verstärkter Wohnungsbau; östlich und südlich der Altstadt sowie in der Vorstadt entstehen neue Wohngebiete; bis 1990 werden etwa 8000 Wohnungen neu gebaut.

1963: nimmt eine neue Molkerei die Produktion auf; seit 1990 liegt sie still.

1967: eröffnet das Kultur- und Sportzentrum der NVA den "Klub am See" (2017 abgerissen).

1985: feiert die Bevölkerung das 750jährige Bestehen der Stadt, allerdings ohne exakte urkundliche Begründung.

1989: demonstrieren am 12. November etwa 15 000 Strausberger gegen die Erstarrung und Entartung der gesellschaftlichen Verhältnisse in der DDR, für eine lebendige Demokratie.

1990: wird das Verteidigungsministerium der DDR (zuletzt "Ministerium für Abrüstung und Verteidigung") aufgelöst; ein Teil der zivilen Mitarbeiter wird von der Außenstelle des Bundesministeriums der Verteidigung, von der Wehrbereichsverwaltung VII und von einigen nachgeordneten Einrichtungen weiterbeschäftigt.

1990: hat Strausberg etwa 28 500 Einwohner.

1991: beginnt die Modernisierung und bauliche Erweiterung des Krankenhauses, die mit dem Neubau  von Gebäuden in mehreren Bauphasen bis 2017 fortgesetzt wurde.

1992: wird der Flugplatz als ziviler Verkehrslandeplatz der Klasse I, mit überregionaler Bedeutung, eingestuft.

1993: verliert Strausberg den Sitz der Kreisverwaltung und wird kreisangehörige Stadt im neuen Landkreis Märkisch Oderland. Es soll sich zu einem Mittelzentrum im Umland Berlins entwickeln.

1994: ziehen die letzten ursprünglich sowjetischen, später russischen Truppen aus der Stadt ab. Im gleichen Jahr verlegt die Bundeswehr ihre Akademie für Information und Kommunikation nach Strausberg, später folgt noch das Sozialwissenschaftliche Institut der Bundeswehr.

1994: beginnen im neugeschaffenen Gewerbegebiet Nord die ersten Betriebe zu arbeiten.

1998: eröffnet die größte Militärbibliothek der Bundeswehr in einem eigens dazu errichteten Neubau am Nordostrand der Stadt.

 

Das 21. Jahrhundert

2001: bezieht die Freiwillige Feuerwehr ein neu erbautes größeres Gerätehaus.

2010/11: wird der Markt neu gestaltet.

2013: zieht in die Gebäude des ehemaligen Verteidigungsministeriums der DDR das neugeschaffene Kommando Heer der Bundeswehr ein.

Der Akanthus - Verein für Stadt- und Regionalgeschichte - Strausberg wird die Eintragungen ergänzen.